Unglaublich: Über 21 Millionen sollen von diesem Kästchen (zusammen mit der Vorgängerversion "Smena 8") produziert worden sein! Und es besteht sicher kein Anlass, dieser Quelle nicht zu glauben.

Hergestellt wurde sie 1970 bis 1995 von LOMO ( = Ленинградское Oптико-Mеханическое Oбъединение, ЛОМО = Leningrader Optisch-mechanische Vereinigung). Inzwischen ist ja das "Lomographieren" bestens bekannt als eine besondere Art des Fotografierens - die aber nicht jedermanns Sache ist.

Diese Kamera nur zum "Lomograhieren" einzusetzen, wird ihr eigentlich nicht gerecht. Dazu ist die Linse zu scharf, es ist ein Dreilinser von überraschender Qualität. Die Bedienung ist allerdings gewöhnungsbedürftig: Der Verschluss muss separat gespannt werden, es gibt keine Doppelbelichtungssperre, der Sucherausschnitt ist sehr großzügig und die Entfernung muss geschätzt werden. Beim Auslösen darf man den Apparat auf keinen Fall "normal" halten, der Mittelfinger würde dem Ablauf des Aufzugshebels ins Gehege kommen. Das gibt dann lustige Bilder (siehe unten).

Die Angaben auf dem Objektiv werden sowohl dem Laien als auch dem Fortgeschrittenen gerecht: Mit der Filmempfindlichkeit (ASA/DIN) stellt man eigentlich nur die Blende (4-16) ein, die auch angezeigt wird. Die Verschlusszeit (1/15 bis 1/250 und B) kann man nach Wettersymbolen oder numerisch einstellen, kürzeste Entfernung ist 1 m.

Selbstauslöser und Mittenkontakt gibt's nicht, ebensowenig wie eine Rückspulkurbel, da begnügt man sich mit einem geriffelten Rädchen.

Die Aufwickelspule ist ein loses Teil. Bei meinem Exemplar fehlte sie, die leere Spule einer Filmpatrone übernimmt jetzt problemlos diese Aufgabe.