Die „Iloca Rapid II L“ stammt aus dem Werk von Wilhelm Witt, Hamburg, das vor allem durch seine Stereo-Kameras bekannt war. Aber auch eine Reihe bemerkenswerter Kleinbildkameras wurden von 1952 bis 1959 hergestellt, so eben die Iloca-Rapid-Reihe. „Rapid“ steht übrigens nicht für ein Filmformat, sondern für den verwendeten Schnellaufzug.

Mein Modell wurde von Foto-Porst vertrieben, wie am Objektivnamen „Haponar“ erkennbar ist. Die über den Fachhandel vertriebenen Apparate hatten dagegen ein „Cassarit“ oder „Cassar“ von Steinheil und kosteten ca. 230 DM. Gegen 100 DM Aufpreis bekam man die „Iloca Rapid II L“ mit dem „Rodenstock Heligon 2,0/50 mm“ und dem Synchro-Compur-Verschluss.

Den Rest lassen wir uns vom zeitgenössischen Katalog erzählen:

„Diese Kamera hat einen sinnvoll konstruierten Schnellaufzug, der eine sekundenschnelle Aufnahmebereitschaft ermöglicht. Nur um etwa 90 Grad braucht der Spannhebel geschwenkt zu werden, und schon sind Film- und Bildzählwerk weitergeschaltet und der Verschluß neu aufgezogen. Die Jloca Rapid hat auch eine Doppelbelichtungssperre, außerdem kann die Rückwand der Kamera durch eine einfache Drehung des Rückspulknopfes vollständig abgenommen werden. Zudem gibt es Filmmerkscheibe und Aufsteckschuh, Schärfentiefenskala und Drahtauslösergewinde. Dieses Modell der Jloca-Rapid-Kameraserie ist mit dem synchronisierten Compur-Rapid-Verschluß (mit Lichtwertskala!) und Selbstauslöser ausgerüstet. Außer all diesen Vorzügen hat dieses Modell noch einen mit dem Objektiv gekuppelten Entfernungsmesser und einen eingebauten elektrischem Belichtungsmesser.